Ratko Mladić ist ein ehemaliger bosnisch-serbischer General, der vor allem für seine Rolle im Bosnienkrieg (1992-1995) bekannt ist. Er wurde am 12. März 1943 in Kalinovik, einer Stadt im heutigen Bosnien und Herzegowina, geboren.
Mladić trat 1965 in die Jugoslawische Volksarmee ein und war während des Bosnienkrieges von 1992 bis 1995 der Befehlshaber der serbischen Streitkräfte in Bosnien und Herzegowina. Unter seiner Führung verübten die bosnisch-serbischen Streitkräfte zahlreiche Kriegsverbrechen, darunter Massaker an bosniakischen und kroatischen Zivilisten sowie die Belagerung von Sarajevo.
Eines der bekanntesten Ereignisse, die Mladić zur Last gelegt werden, ist das Massaker von Srebrenica im Juli 1995. Unter seiner Verantwortung wurden mehr als 8.000 bosniakische Männer und Jungen von bosnisch-serbischen Streitkräften ermordet. Dieses Massaker gilt als einer der schwersten Völkermorde in Europa seit dem Zweiten Weltkrieg.
Mladić konnte über viele Jahre hinweg der internationalen Strafverfolgung entgehen, wurde jedoch am 26. Mai 2011 in Lazarevo, Serbien, verhaftet. Er wurde wegen Völkermordes, Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit vom Internationalen Strafgerichtshof für das ehemalige Jugoslawien angeklagt.
Am 22. November 2017 wurde Mladić von diesem Gericht schuldig gesprochen und zu lebenslanger Haft verurteilt. Das Urteil wurde im Juni 2020 von einem Berufungsgericht bestätigt. Mladić gilt als einer der Hauptverantwortlichen für die Gräueltaten während des Bosnienkrieges und symbolisiert die ethnische Säuberung und Gewaltverbrechen, die in dieser Zeit begangen wurden.
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